Die Tower Bridge

Sicherlich ist sie die berühmteste Klappbrücke der Welt: Die Tower Bridge über die Themse. Ihren Namen hat die Brücke übrigens nicht wegen ihrer zwei Türme, sondern ist nach dem benachbarten Tower of London benannt.

Obwohl über sie eine Hauptverkehrsstraße führt, hat der Schiffsverkehr immer noch Vorrang. Für besonders große Schiffe werden die beiden mittleren Brückenteile hochgeklappt. Dabei werden die beiden Wippen jedoch nur so weit geöffnet, dass das jeweilige Schiff hindurchfahren kann. Komplett geöffnet (bis 86 Grad) wird die Brücke nur zu besonderen Anlässen oder um bestimmte Persönlichkeiten zu ehren: So wurde die Tower Bridge z.B. 1965 für den Trauerzug von Winston Churchill komplett geöffnet.

Besichtigung der Tower Bridge: Türme, obere Brücken und Maschinenraum

Die Tower Bridge als Top Attraktion in London kann natürlich besichtigt werden: Zunächst gibt es den öffentlich zugänglichen Gehweg, auf dem man einfach die Brücke überqueren kann.

Wer möchte, kann gegen einen Eintritt auch hinter die Kulissen der Tower Bridge schauen: Die Ausstellung Tower Bridge Exhibition führt Besucher u.a. auf die Türme, die oberen Brücken und in den alten Maschinenraum.

Die oberen Verbindungen sind begehbare Fußgängerbrücken, über die Türme kommt man hinauf: Von dort oben hat man in 43 Metern Höhe eine wunderbare Aussicht über London und die Themse. Auf einer der beiden Brücken wurde ein Glasboden installiert.

Im oberen Teil eines Turms ist außerdem ein Museum untergebracht, in dem Modelle und Bilder von Bau und Geschichte der Brücke ausgestellt sind. Auch das alte Maschinenhaus kann besucht werden: Denn das ursprünglich installierte Hydraulische System wurde 1974 auf Ölhydraulik, die mit Elektromotoren arbeitet umgestellt. Die alten Dampfmaschinen für die Wasserhydraulik wurden aber an ihrem Ort belassen und sind heute Teil der Ausstellung.

Wegweiser zur Tower Bridge Exhibition: Der Haupteingang befindet sich im Nordwest-Turm. Der Eingang zum Maschinenraum liegt auf der Südseite, Zugang erfolgt über die Straße Shad Thames.

Auch heute eine Hauptverkehrsader

Die Straße über die Tower Bridge ist wichtige Hauptverkehrsader, jeden Tag wird sie von etwa 40.000 Autos befahren. Um das historische Bauwerk zu schonen, müssen Autofahrer sich an eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 Meilen/ Stunde (ca. 30 km/h) halten.

Lange war die Tower Bridge die östlichste Londoner Brücke, erst seit 1991 gibt es ostwärts in Richtung der Flussmündung in die Nordsee die Queen Elizabeth II Bridge.

Übrigens, die Tower Bridge ist nicht die London Bridge, mit der sie gern verwechselt wird. Die London Bridge ist die nächste Brücke westlich in Richtung Innenstadt gelegen.

Geschichte: Von Verkehrsinfarkt und zwielichtigen Gestalten

Gebaut wurde die Tower Bridge zwischen 1886 und 1894, um die damaligen Probleme mit ständigen Staus und Verkehrschaos im rasant wachsenden London zu lösen. Zugleich sollten Schiffen die Zufahrt zu den Hafenanlagen zu ermöglicht werden.

Die Tower Bridge wurde komplett aus Stahl gebaut. Der Schein trügt, die Türme wurden mit Kalkstein verkleidet, um der Brücke ein schöneres Aussehen zu geben. Der Kalkstein ist allerdings reine Fassade.

Wegen der vielen Taschendiebe und Prostituierten wurde die Tower Bridge 1910 für Fußgänger geschlossen.

Schon bald hatte die Tower Bridge einen zweifelhaften Ruf, denn auf ihr traf man auf Taschendiebe und Prostituierte. Drastische Maßnahme: 1910 wurde die Brücke für Fußgänger geschlossen. Seit 1982 ist sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zum silbernen Thronjubiläum von Queen Elisabeth II im Jahr 1977 wurden die sie (sichtbaren) Stahlteile in den Farben rot-weiß-blau gestrichen, das sind die britischen Nationalfarben. Seitdem wurden diese Farben beibehalten.

 

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